Jens Bows Rayden Recurve Bogen 62"
Im Test: der neue Take Down Recurve Rayden von Jens Bows
Nach dem mehr als erfolgreichen Start des Hybrid Take Down Bogens Rayden von Jens Bows legte Jens Gemmer mit neuen Recurve Wurfarmen nach. Allerhöchste Zeit Euch von unseren Erfahrungen mit diesem neuen Take Down Recurvebogen zu berichten!
Auf diese Wurfarme haben viele Bogenschützen bereits gewartet - sollen sie doch aus dem Mittelteil des bei weitem nicht langsamen Hybridbogens Jens Bows Rayden einen superschnellen Recurve machen.
Auf das in der Bogenszene doch schon relativ bekannte 19" Mittelteil des Rayden wollen wir in diesem Test nicht weiter eingehen. Außer der Information, dass unsere Test alle auf einem Standard Mittelteil ( in der Premiumversion gibt es zwei weitere Grifformen) durchgeführt wurden. Weitere Infos zu den Mittelteilen findet ihr in unserem Blogbeitrag über den Rayden Hybrid.
Getestet haben wir eine 42# Version der Deluxe Serie (mit Klarglas und Apfellaminat) sowie einen 27 # Wurfarm in der Black Ausführung. Die Gesamtlänge des Bogens ergibt mit den neuen Recurve Wurfarmen 62 Zoll.
Preislich liegen die getesteten Bögen zwischen 600 und 850 €. Das ist schon eine gewisse Hausnummer und man sollte hierfür auch einen handwerklich wie schießtechnisch passablen Bogen erwarten können. Vorweg: wir wurden nicht enttäuscht!
Die Recurve Wurfarme kommen mit einer deutlich weniger aggressiven Recurveform als der Reptile aus gleichem Hause. Besticht der Reptile durch einen unglaublich starken Recurve zu den Wurfarmenden hin hat der Rayden Wurfarm eine weitaus gleichmäßigere Biegung. Lediglich im Mittelteil des "arbeitenden" Bereichs geht er kurz fast in eine gerade über um dann zum Mittelteil noch einmal eine Biegung aufzunehmen. Optisch sieht das erst einmal langsamer aus als beim Reptile.
Beim ersten Schießen erstaunen die Wurfarme allerdings komplett. Gefühlt zieht sich der Recurve noch weicher als die 62er Version des Hybrid Rayden. Und er wirft: superleise! Beim ersten Testen hatten wir noch einen Mohawk Recurve und einen Redman eingepackt. Welche bestimmt nicht laut sind und auch ziemlich schnell. Aber in der gleichen Kombination mit einer Whisper String Hybridsehne und identischen Golt Tip Traditional Pfeilen schoss der Rayden wie mit Schalldämpfern. Durch dieses leise Schussgeräusch waren wir wir beim Einschätzen der Pfeilgeschwindigkeit doch ziemlich irritiert. Gruppierte der Rayden doch höher als die Vergleichsbögen hörte er sich dennoch durch das leise Auswerfen langsamer an. Also packten wir einen Chrono aus welcher unseren ersten Verdacht bestätigte. Der Rayden toppte alle unsere eingepackten Vergleichsbögen.
Ein unserer Meinung nach typisches Phänomen von vielen Recurvebögen bestätigte der Rayden auch noch. Im direkten Vergleich zum Hybrid Rayden war der Geschwindigkeitsvorteil bei schweren Carbonpfeilen nur marginal. Je leichter man aber das Pfeilsetup aufbaute dreht der Recurve mächtig an der Geschwindigkeitsschraube.
Fans von leichten Pfeilen wird es freuen, dass beim Rayden Recurve (wie bei allen Jens Bows) kein Mindestpfeilgewicht vorgeschrieben ist. Wir empfehlen trotzdem einen gpp von >= 7,5.
Die Wurfarme verfügen über ein enormes Potenzial an Fehlerverzeihung. Der Rayden Recurve verzeiht leichte Schießfehler sehr angenehm - quittiert im Umkehrschluss aber eine saubere Schußtechnik mit genialen Gruppierungen. Die Handschrift von Jens Gemmer ist hier auf jeden Fall erkennbar. Sauberste Verarbeitung, ein perfekter Tiller vorwiegend für den mediteranen Griff ( andere Grifftechniken auf Anfrage) und beste Materialien sprechen eine klare Sprache.
Jens Gemmer ist ein bekennender Fan von Bögen mit hoher Vorspannung. Der daraus resultierende Effekt eines sehr angenehm weich zu ziehenden Wurfarmes in Verbindung mit sehr schnellen Pfeilgeschwindigkeiten ist auch hier deutlich zu erkennen. Eine Kehrseite dieser Wurfarmtechnik ist uns auch aufgefallen: in leichten Zuggewichten schwingen die Wurfarme egal mit welchem Sehnenmaterial leicht nach. Dadurch entstand keine Unruhe im Bogen - es war wie gesagt auch nur ein Nachschwingen - keine Vibration. Ungewohnt war es dennoch. Ein kurzes Telefonat mit Jens brachte die Lösung. OK - als Fachgeschäft hätten wir auch selbst drauf kommen können: Silencer montieren, eine "harte" Sehne mit niedrigem bis keinem Creep. Und das Nachschwingen war erledigt.
Die Wurfarme sind aktuell nur in einer Länge erhältlich und ergeben mit den Rayden Mittelteilen einen 62 Zoll Recurvebogen. Die Wurfarme arbeiten allerdings schon ab einer Auszuglänge von 26,5 Zoll. Und ziehen sich je nach persönlichem Empfinden locker bis 31 Zoll. Somit ist der Recuve für ein sehr breites Spektrum an Bogenschützen geeignet. In der Testphase sind aktuell auch Wurfarme welche eine Bogengesamtlänge von 60 Zoll ergeben.
Geschossen haben wir den Jens Gemmer Rayden Recurvebogen mit einer Bearpaw Standard Whisper String, Fast Flight Plus, BCY 452 und Dynamee Sehnen. Generell raten wir zu Sehnen mit niedrigem Creep (Kriechen, Längen der Sehne) und zur Verwendung eines geeigneten Silencers.
Der Rayden Recurvebogen passt perfekt in das Produktsortiment von Jens Bows. So passen die Wurfarme gewohnt absolut maß genau auf alle Rayden Mittelteile und bieten dem Bogenschützen das geniale Feature aus einem Mittelteil zwei eigenständige Bögen (eine Hybrid- und einen Recurvebogen) aufzubauen.
- Marke:
Jens Bows
- Preis: 595 € bis 1150 €
- Verarbeitung / Finish:
★★★★★
- Gewicht / Handhabung:
★★★★✰
- Geräuschentwicklung:
★★★★★
- Komfort Auszug (Weichheit):
★★★★★
- Preis /Leistung:
★★★★✰
- Garantie:
bei Entlaminierung oder Bruch wird der Bogen ersetzt: ★★★★★
Fazit: Der Rayden Recurve Take Down Bogen von Jens Bows baut die Rayden Serie zu einer eigenen Produktfamilie aus, stiehlt in Punkto Geschwindigkeit manchen Platzhirschen die Show und schafft es dem Bogenschützen ab dem ersten Schuss ein mehr als zufriedenes Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Vorausgesetzt man hat von Anfang an Silencer montiert ;-)
Hier direkt zu den Bogen-Modellen:
https://deichpfeil-shop.de/Boegen/Recurve/jens-bows/
